Wiesel-Kommission ist der gebräuchliche Name für die Internationale Kommission zur Erforschung des Holocaust in Rumänien.

Die antisemitische Propaganda und die offizielle Rhetorik zur "Jüdisch-Bolschewistischen Bedrohung"

Der "Jüdische Bolschewismus", eines der zentralen Motive der faschistischen Ideologie, ordnet das Bündnis zwischen Juden und Kommunisten den Ursprüngen der kommunistischen Bewegung (Bolschewistische Revolution) zu, und betrachtet die Juden als die wahren Anstifter und Hauptschuldigen an der Unterwanderung der öffentlichen Ordnung. Der Begriff der Demokratie wurde von bestimmten Kritikern häufig mit "jüdisch-freimaurerischen" und "plutokratischen" Konzepten in Zusammenhang gebracht und damit als von den Juden beherrscht und nur ihnen dienlich diffamiert. Der Terminus "Jüdischer Bolschewismus" war in erster Linie eine Propagandabotschaft, geeignet, eine Kluft zwischen die Menschen zu treiben und stand in keiner Verbindung zu der Anzahl der jüdischen Mitglieder in der Kommunistischen Partei. Einerseits war die Mitgliederzahl der PCR zwischen 1938 und 1944 sehr niedrig - am 23. August 1944 zählte die Kommunistische Partei lediglich 1.000 Mitglieder, von denen 300 Juden waren; andererseits war die PCR nach 1924 verboten und hatte daher einen sehr begrenzten politischen Einfluss.

Die jüdische Bevölkerung litt unter der Herrschaft der UdSSR und der sowjetischen Besetzung seit Sommer 1940, was klar aus den noch erhaltenen Listen hervorgeht, die über die aus Bessarabien und der Bukowina deportierten jüdischen Bürger Auskunft geben. Die sowjetischen Deportationen richteten sich nach ideologischen "Klassenkampf"-Kriterien. Mit anderen Worten, gerieten Wohlhabende und Mitglieder "bürgerlicher" Parteien in das Schussfeld der Sowjets: Zionisten, jüdische Händler und Mitglieder der Liberalen Partei und der Nationalen Bauernpartei. Mehr noch, während der kommunistischen Periode in Rumänien tauchten immer wieder in Parteidokumenten Informationen über den Holocaust auf. Die Hinweise verschwiegen jedoch absichtlich die jüdischen Opfer oder erwähnten sie nur indirekt, wobei die Juden als "kohabitierende Minderheit" bezeichnet wurden. "Jüdischer Bolschewismus" und "Jüdischer Kommunismus" sind daher keine Begriffe, die eine Bewertung oder zumindest Erklärung des Kommunismus als politische Bewegung zulassen, weder in der Form als Parteiorganisation, noch in seiner politischen Struktur in Rumänien. Sie waren damals und sind heute Begriffe der antisemitischen, nationalistischen und totalitären Propaganda.

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